Nicht zu handeln ist
keine Alternative.
Tu irgendetwas, lass dir
was einfallen!
Kevin Herrmann
Selbstverteidigungstrainer beim Krav Maga Insitut Köln
Auszug aus dem Handelsblatt mit einem Bericht über unser Krav Maga Selbstverteidigungstraining in Bergisch Gladbach und Köln.
Immer mehr Deutsche mögen sich nicht mehr auf die Polizei verlassen, um sich vor solchen Übergriffen zu schützen. Einige von ihnen haben sich in einer Übungshalle in Köln Ehrenfeld versammelt. An der niedrigen Decke hängen schwarze Boxsäcke. Die Gesichter der Kursteilnehmer changieren in glänzenden Rottönen, die meisten Shirts sind längst verschwitzt.
Trainer Kevin Herrmann, offenes Lächeln, schmale Taille, breite Brust: „Aus der Schockstarre raus, tu irgendetwas, nicht zu handeln ist keine Alternative, es gibt keine zweite Chance.“ Seine Redegeschwindigkeit, macht den simulierten Ernst der Lage klar. In wenigen Sekunden liegt sein „Opfer“ auf dem Boden. „Als Nächstes könnten Tritte gegen den Kopf folgen. Leider ist das längst kein Tabu mehr“, sagt Herrmann. Hauptberuflich arbeitet er als Rettungsassistent. Nebenbei schult er besorgte Bürger in der israelischen Selbstverteidigungstechnik Krav Maga. Nach der Silvesternacht 2015 verdoppelte sich die Zahl der Teilnehmer, der Frauenanteil stieg von fünf auf 35 Prozent.
„Von Respektlosigkeit und gewalttätigen Attacken sind wir inzwischen auch betroffen“, berichtet der 24-jährige Feuerwehrmann Patrick, der sich bei Trainer Herrmann im Krav Maga aus- bilden lässt. „Die Verrohung in der Gesellschaft nimmt deutlich zu“, urteilt auch ein 34-jähriger Polizist. „Und das über alle sozialen Schichten hinweg.“ Er überlegt lange, bevor er solche Sätze vorsichtig formuliert, will nicht missverstanden werden und rechte Klischees bedienen. Doch Zahlen belegen seine Einschätzung: Gab es im Jahr 2013 rund 59 000 Attacken auf Polizisten waren es zwei Jahre darauf schon 64 400…
Quelle: Handelsblatt Wochenende 17./18. Februar 2017, Nur. 35, Seite 46.